- 5692 - 1336. August 29. Straubing (Strubinge, act. et dat.). i. f. dec. b. Joh. bapt. Bolko (II.), Herzog v. Schlesien u. H. i. Münsterberg, bek., daß er in dem Wunsche, durch dauernde Liebe mit H. Joh., K. v. Böhmen, verbunden zu sein u. s. Hzgtum dem Kgreich Böhmen unterzuordnen, sich u. das Seinige freiwillig dem Machtbereich (dicioni) dieses Kgs auf weisen Rat seiner untenverzeichneten Ratgeber, Vasallen u. Ratmänner in Gegenwart einiger Fürsten u. Magnaten, desgleichen unter dem Beweise der untengenannten HH. u. Zeugen heute sein Hzgtum mit den Landen u. ihren Zugehörungen, den Städten Münsterberg, Reichenbach, Frankenstein, Strelin (Strehlen), Kanth, Sobotka (Zobten), Städtel (opidum) Sobotka u. Burg Paczkow (Patschkau), mit Burgen, Burgställen, Befestigungen, Dörfern, Dominien, Vasallen etc. ihm, dem Könige, u. s. Nachfolgern an der Krone Böhmen unterworfen u. dafür unter Kußwechsel u. Wiederaufnahme der Kopfbedeckung s. Hzgtum m. d. Ländern u. Zugehörungen als Lehen zurückempfangen habe, u. zwar m. d. Bedingung, daß s. Herzogtum, falls er keine rechtmäßigen männl. Kinder hinterließe, mit allem Zubehör u. allen Rechten an das Kgreich Böhmen fallen solle; hinterläßt er aber Erben, dann sollen sie für ewige Zeiten Vasallen des Kgreichs Böhmen bleiben u. bei Minderjährigkeit unter der Vormundschaft u. der Kuratel des gen. Kgs stehen. Mit Berührung der Evangelien schwört er, diese Auflassung unter keinen Umständen rückgängig machen oder sonstwie dagegen handeln zu wollen; dasselbe tun seine Vasallen u. Ratm., nämlich Heinr. v. Hugvicz (Haugwitz), Herm. v. Peterswald, Heinr. v. Sthercz, Reinker v. Pisshowsheim (Bischofsheim), Joh. v. Budow u. Joh. v. Bussowe, sowie die Ratm. der Städte Münsterberg, Reichenbach, Frankenstein, Strehlen u. Kanth, welche alle mit ihm zugleich die Urk. besiegeln. Z.: Bolezl., Hzg v. Schles. u. H. v. Liegn., Hinco Berca v. Duba, Konr. v. Sleyda (Sleiden), Tymo v. Coldicz (Kolditz) u. Otto v. Bergow. Im Auftrage des Kgs ausgefertigt durch W. A. d. jetzt im Prager Staatsarch. befindl. Orig. abgedr. i. d. Lehns- u. Besitzurkk. Schlesiens II, 128/130. Von den 12 an Pergamentstr. befestigten Siegeln sind nur noch 5 erhalten, nämlich 1) das Reitersiegel d. Ausst. (beschrieben C. d. Sil. X, 122) mit Adlerrücksiegel, 3) das des Herm. v. Peterswaldau (Eberkopf m. d. Legende: S . HIRMANNI DE PETERSWALD), 8) das d. St. Münsterberg (Zinnentürme m. Mond u. Sternen u. d. Legende: S . CIVIUM DE MUNSTERBERCH), 10) das d. St. Frankenstein (zwischen 2 spitzdachigen Türmen ein halber Adler auf einem niedrigeren Turme, m. d. Legende: SIGILLUM CIVIUM DE FRANKINSTEIN) u. 11) das d. St. Strehlen (ein in die Posaune stoßender Engel mit Heiligenschein u. d. Legende: S . CIVITATIS DE STRELIN), während die Siegel von 2) Haugwitz, 4) Sterz, 5) Bischofsheim, 6) Budow, 7) Bussowe, 9) Reichenbach u. 12) Kanth verlorengegangen sind. Frühere Abdrucke in Lünigs Reichsarchiv, Pars Spec. Contin. I, 290, Sommersberg I, 847 u. Ludewig, Reliqu. V, 558. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 29, 1923; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1334 - 1337. Herausgegeben von K. Wutke. |